Mein Traum ist es, Rettungssanitäterin zu werden
Nach meiner obligatorischen Schulzeit war es für mich schwierig, meinen beruflichen Weg zu finden und ich geriet in die «Arbeit ohne Ausbildung»-Spirale. Dank dem Projekt «2. Chance für eine 1. Ausbildung» kann ich diesen Sommer nun endlich mit meiner Grundbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ anfangen.
Ich bin 35 Jahre alt, in der Schweiz geboren und alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Derzeit bin ich arbeitslos, weil ich meinen Job wegen dem Coronavirus verloren habe. Wie für viele andere Jugendliche, war es für mich nach meiner obligatorischen Schulzeit, nicht einfach meinen beruflichen Weg zu finden. So arbeitete ich jahrelang ohne Erstausbildung. Zwei Jahre nach meinem Schulabschluss absolvierte ich ein Praktikum als sozialpädagogische Assistentin, eine Lehre in diesem Bereich war aber leider nicht möglich. Kurz darauf wurde ich Mutter und arbeitete fortan Teilzeit in verschiedenen Branchen, insbesondere in der Uhrenindustrie.
Ich möchte anderen helfen
Im Laufe der Jahre wurde mir bewusst, wohin es mich beruflich zieht: Ich hatte immer mehr das Bedürfnis, anderen zu helfen und für sie da zu sein. Neben meiner Arbeit engagierte ich mich deshalb gemeinnützig. In dieser Zeit hatte ich auch die Möglichkeit, ein Praktikum bei einem Ambulanzdienst zu absolvieren. Als alleinstehende Mutter mit drei Kindern, war es mir aber nicht möglich, eine Vollzeitausbildung zu absolvieren. Auch habe ich versucht, mich als Hilfskraft in der Betreuung zu bewerben, leider ohne Erfolg. Ich merkte, dass es ohne Erstausbildung sehr schwierig für mich werden würde, beruflich voranzukommen.
Endlich eine Erstausbildung
Eines Tages wurde ich auf das Projekt «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» aufmerksam. Ich meldete mich für die dritte Staffel an und wurde nach dem umfassende Auswahlverfahren aufgenommen. Seither hat mich das Projekt dabei unterstützt meine Bewerbungsunterlagen zu optimieren und den Einstieg in die Pflegebranche zu finden. Ich fand eine Schnupperlehre als Fachfrau Gesundheit in meinem Dorf und erhielt dort auch einen Lehrvertrag für den Schulanfang 2022. Nun möchte ich Fachfrau Gesundheit EFZ werden, um eines Tages als Rettungssanitäterin zu arbeiten.
Bis im Juni verbessere ich mit Kursbesuchen mein schulisches Niveau und kümmere mich um das Organisatorische rund um die Betreuung meiner Kinder während der Ausbildung. Ich freue mich sehr auf meine Lehre, auch wenn ich ein wenig Angst davor habe. Ich weiss aber auch, dass ich auf viel Unterstützung zählen kann – sowohl von der Stiftung als auch von meinem Umfeld.