Prüfung bestanden und neuen Job gefunden
Nach vier Jahren Ausbildung, Arbeit und vielen Lernstunden habe ich mein Ziel von einer abgeschlossenen Ausbildung endlich erreicht: Seit Juli bin ich offiziell Zeichner Fachrichtung Architektur EFZ! Das eidgenössische Diplom verändert mein Leben sehr und ermöglichte es mir auch, einen neuen Job zu finden.
Ich werde den Moment nie vergessen, als ich eine Woche nach meiner Abschlussprüfung in meinem Lehrbetrieb ankam: Mein ganzes Team hat mir zum Abschluss gratuliert und ein Apéro für mich organisiert. Das war sehr schön. Als ich an diesem Tag nachhause kam, war auch der Brief angekommen, der mir den Abschluss noch schwarz auf weiss bestätigte. Auch meine Familie freute sich riesig für mich. Zur Feier des Tages sind meine Frau, meine Kinder und ich im Restaurant essen gegangen. Meine Erleichterung war riesengross.
Die Theorieprüfung war sehr schwierig
Ich wusste, dass meine Sprachkenntnisse vielleicht nicht ganz ausreichen würden für den theoretischen Teil der Abschlussprüfung. Zwar habe ich mit den Mitarbeitenden im Lehrbetrieb viel geübt, an der echten Prüfung war ich aber trotzdem ziemlich überfordert. Ich las die Fragen auf Deutsch und übersetze sie dann für mich selbst in meine Muttersprache. Das benötigt Zeit und die wurde bei mir sehr knapp. Das viele Üben mit meinen Mitarbeitenden hat sich aber definitiv gelohnt. Ich empfehle allen, sich auch so auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Einfach üben, üben, üben dann klappt es!
Mein Abschluss verändert auch das Leben meiner Familie
Nach der Prüfung hatte ich Angst, trotz Diplom, keine Arbeitsstelle zu finden. Deshalb habe ich mich beim RAV angemeldet und einen Kurs gemacht, indem man lernt, wie man Bewerbungen schreibt. Das Ergebnis war sehr erfreulich: Innerhalb von drei Wochen konnte ich mich bei drei verschiedenen Firmen vorstellen. Schliesslich habe ich eine Stelle beim Architekturbüro Stephan Probst angenommen, ein Architekturbüro, das auf Umbau und Rennovationen spezialisiert ist. Seit dem 1. Oktober arbeite ich zu 100% hier und bin überglücklich. Nicht nur wegen mir selbst, mein Abschluss und die neue Arbeitsstelle hat auch die Situation meiner Familie verändert. Ich kann sie endlich finanziell unterstützen und dadurch konnten sich meine Frau und meine jüngere Tochter von der Sozialhilfe abmelden und ihren Ausweis B beantragen.
Zum Schluss ein grosses Danke
Die «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» geht für mich hier zu Ende und das ist mein letzter Blogbeitrag. Es war eine anstrengende Zeit, aber das Projekt ist unglaublich positiv. Es verändert das Leben der Teilnehmenden für immer. Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei der Stanley Thomas Johnson Stiftung für die Unterstützung. Sie haben mir und meiner Familie sehr geholfen, unseren Weg in der Schweiz zu finden.