Schlussbericht zeigt: Das Projekt «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» lohnt sich
Die Teilnehmenden der «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» bestätigen, dass sich ihre Erstausbildung positiv auf ihr Leben auswirkt. Doch welche Resultate erzielt das Erwachsenenbildungsprojekt darüber hinaus und lohnt es sich auch wirtschaftlich? Das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien (BASS) hat seine Wirkung in einem Schlussbericht beurteilt.
Das Projekt «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» erreicht Personen, für die es ohne Begleitung und finanzielle Unterstützung kaum möglich wäre, ihren Berufsabschluss nachzuholen. Damit leistet die Stanley Thomas Johnson Stiftung Pionierarbeit und füllt gemeinsam mit der öffentlichen Hand eine Lücke im System der Finanzierungsmöglichkeiten für Erwachsene in Ausbildung. Doch kann die öffentliche Hand mit dem Projekt längerfristig Ausgaben einsparen, wenn sich die Teilnehmenden nach dem Abschluss nachhaltig in den Arbeitsmarkt integrieren? Die durchgeführte Kosten-Nutzen-Analyse im Schlussbericht zeigt, dass der längerfristige Nettonutzen des Projekts klar positiv ist. Im wahrscheinlichsten Basisszenario beträgt er bis ins Jahr 2040 rund 203'000 Schweizer Franken. Auch im pessimistisch berechneten Szenario beträgt der Nettonutzen noch 16'000 Schweizer Franken und im optimistischen sogar rund 573'000 Schweizer Franken. Das Projekt ist also in jedem Fall eine lohnende Investition für die Zukunft.
Schematische Übersicht zu kurz- und langfristigen Ausgaben und erwarteten Einsparungen.
Betriebe schätzen ältere Lernende
Neben dem finanziellen Nutzen, gewährt der Schlussbericht auch Einblicke in die übrige Wirkung des Projekts. Das Büro BASS hat zum Beispiel Lehrbetriebe befragt, die Projektteilnehmende ausgebildet haben. Die meisten berichten, dass sie spezifische Vorteile darin sehen, ältere Lernende anzustellen. Dabei empfinden sie vor allem deren Lebens- und Arbeitserfahrung vorteilhaft für den Betrieb.
Interviews mit Fachpersonen der Sozialhilfe und den Coaches des Projekts zeigen ausserdem, dass die Sozialhilfe durch das Bildungsprojekt entlastet wird. Denn ein Teil der Begleitung der Teilnehmenden wird von den Projekt-Coaches übernommen.
Weitere Gründe, weshalb sich Betriebe für Projektteilnehmende entscheiden.
Wirkung breit gemessen
Für den Schlussbericht zum Pilot- und Nachfolgeprojekt der «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» hat das Büro BASS ein Wirkungsmodell erarbeitet, mit dem es die Bedingungen, die Aktivitäten und die Wirkung des Projekts bei den Zielgruppen sowie auf gesamtgesellschaftlicher Ebene evaluiert hat. Darin hat es auch beurteilt, ob und in welcher Form sich das Projekt in die kantonalen Regelstrukturen einbetten lässt. Der Schlussbericht kann den verschiedenen Akteuren als Grundlage bei der Klärung dieser Frage dienen. Und damit hängt auch zusammen, ob und in welcher Form die Stanley Thomas Johnson Stiftung weitere Projektstaffeln durchführen und finanzieren wird.
Zum kompletten Schlussbericht von Büro Bass