Ja, warum ausgerechnet dieser Beruf? Am Anfang des Berufsfindungsprozesses war ich sehr unsicher, ob ich wirklich den Beruf wählen „darf“, der mir am besten gefällt. Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Soll ich nicht doch eine Ausbildung wählen, die möglichst schnell und einfach zu erreichen ist? In Berufen, in denen ich schon Erfahrungen mitbringe, wie zum Beispiel Damenschneiderin, Modeberaterin oder im Detailhandel?
Da sträubte sich aber etwas in mir. In diesen Berufen sehe ich für mich weder Zukunftschancen noch verbinde ich mit ihnen positive Gefühle. Ich sehe mich nicht, jeden Tag in diesen Berufen zu arbeiten. Darum etwas anderes, darum Mediamatikerin.
In der 4-jährigen Ausbildung zur Mediamatikerin werde ich in verschiedenen Bereichen ausgebildet, etwa in Multimedia, Informatik, Marketing, Projektmanagement. Diese Vielfältigkeit und die Kreativität, die es dazu braucht, faszinieren mich. Wenn ich an das Arbeiten in diesem Beruf denke, entstehen sofort Bilder vom Fotografieren, Gestalten, Programmieren, Tüfteln. Vom Entstehen lassen einer Webpage, davon, Projekte von A bis Z durchzuziehen, und davon, gemeinsam mit dem Kunden ein gutes Projekt zu realisieren. Das lässt meine Augen leuchten.
Diese Begeisterung hat auch die Beraterin des Berufs- und Informationszentrums (BIZ) bemerkt. Sie half mir sehr, mich für den Beruf zu entscheiden, den ich wirklich will, und mich von meinen Bedenken zu lösen, dass ich den gleichen Beruf lernen werde wie mein Sohn.
Die letzten 17 Jahre habe ich mit Familienmanagement und Kinderbetreuung verbracht. Ich habe an einigen selbständigen Projekten und in vielen Hilfsjobs gearbeitet, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Nun sind die Kinder selbst auf Berufs- und Lehrstellensuche. Sie werden jeden Tag selbständiger und somit flügge. Nun kommt meine Zeit. Ich werde noch gut 30 Jahre arbeiten, und es ist mir viel Wert, diese Zeit in einem Beruf zu verbringen, der mich erfüllt. Am liebsten möchte ich sofort damit beginnen.