So läuft das Projekt ab
Aufnahmekriterien prüfen
Damit Sie am Projekt «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» teilnehmen können, müssen Sie gewisse Aufnahmekriterien erfüllen. Mit dieser Checkliste finden Sie heraus, ob das Projekt für Sie geeignet ist.
Projektanmeldung
Wenn Sie alle Aufnahmekriterien erfüllen, können Sie sich für das Projekt anmelden. Ausführliche Projektinformationen finden Sie auf dieser Website.
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass eine beschränkte Anzahl Plätze im Projekt zur Verfügung stehen.
Berufsberatung und Berufswahl
Wenn Sie alle Kriterien für eine Teilnahme am Projekt erfüllen, lädt Sie Ihr regionales Berufsberatungs- und Informationszentrum BIZ zu Beratungs- und Abklärungsgesprächen ein. Gemeinsam mit dem BIZ erarbeiten Sie danach ein Ausbildungsprojekt. Die Resultate der Berufsberatung hält das BIZ in einem Bericht fest.
Bewerbung einreichen
Zusammen mit dem Abschlussbericht des BIZ erhalten Sie einen QR-Code, der Sie zum Bewerbungstool führt. Hier können Sie Ihre vollständige Bewerbung einreichen. Falls Sie beim Ausfüllen Hilfe benötigen, sind wir gerne für Sie da.
Bewerbungsgespräche in Gruppen
Aufgrund Ihres Bewerbungsdossiers entscheiden wir, ob wir Sie zu einem Bewerbungsgespräch bei der Stanley Thomas Johnson Stiftung einladen. Dieses Gespräch findet in einer Gruppe mit anderen Bewerberinnen und Bewerbern statt.
Lehrstellensuche und Vorbereitung auf die Berufsschule
An der Projektstart-Veranstaltung lernen Sie die anderen Projektteilnehmenden kennen und werden in Gruppen eingeteilt. Erfahrene Coaches begleiten Sie ab jetzt bei der Suche nach einem Praktikumsplatz und einer Lehrstelle. Bei Bedarf besuchen Sie ausserdem an einem Halbtag pro Woche einen Vorbereitungskurs, in dem Sie Ihre Schulkenntnisse auffrischen und sich auf eine Lehre und die Berufsschule vorbereiten.
Ausbildung
Anschliessend beginnen Sie Ihre Ausbildung und werden während dieser Zeit von den Coaches begleitet.
Wer kann sich bewerben?
Nicht alle Aussagen treffen auf Sie zu, deshalb kommt das Projekt zurzeit nicht für Sie in Frage. Geben Sie aber nicht gleich auf: Die Berufsberatungs- und Informationszentren (BIZ) zeigen Ihnen bei einem Beratungsgespräch, welche anderen Möglichkeiten Sie haben, Ihre Ausbildung nachzuholen.
Alle Aussagen treffen zu! Damit erfüllen Sie die Kriterien für eine mögliche Aufnahme und Sie können sich für das Projekt anmelden.
Damit Sie sich bereits jetzt ein besseres Bild davon machen können, was im Projekt auf Sie zukommt, haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengestellt. Auf unserem Blog berichten ausserdem frühere Teilnehmende davon, was sie während dem Projekt erlebt haben.
Warum einen Berufsabschluss nachholen?
Mit einer ersten abgeschlossenen Ausbildung oder einem anerkannten Berufsabschluss erhöhen Sie langfristig Ihre beruflichen Chancen:
- Sie verbessern Ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt
- Sie haben oft bessere Verdienstmöglichkeiten
- Sie erhalten einen Zugang zu vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten
Vier Wege zum Berufsabschluss für Erwachsene
Als erwachsene Person haben Sie vier Möglichkeiten, Ihren Berufsabschluss nachzuholen:
- Eine berufliche Grundbildung (mit Lehrvertrag)
- Eine verkürzte berufliche Grundbildung (mit Lehrvertrag)
- Die direkte Zulassung zur Abschlussprüfung (Qualifikationsverfahren nach Art. 32, ohne Lehrvertrag)
- Die Anerkennung (Validierung) Ihrer Berufserfahrung für ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis oder ein eidgenössisches Berufsattest (ohne Lehrvertrag)
Welcher Weg für Sie der richtige ist, besprechen Sie am Anfang des Projekts in einem Beratungsgespräch beim Berufsberatungs- und Informationszentrum BIZ.
Diese Vorteile hat eine Projektteilnahme für Sie
- Sie erhalten finanzielle Unterstützung, um Ihre erste Ausbildung nachholen zu können
- Erfahrene Berufsberatende helfen Ihnen, den für Sie geeigneten Beruf und Ausbildungsweg zu finden
- Während dem Projekt stehen Ihnen Coaches zur Seite und helfen Ihnen bei der Lehrstellensuche
Sie sind nicht allein
In der Schweiz haben über 400’000 Erwachsene keine abgeschlossene erste Berufsausbildung. Gründe dafür sind beispielsweise die fehlende Anerkennung einer ausländischen Qualifikation oder persönliche und finanzielle Umstände. Mit dem mutigen Schritt, Ihre erste Ausbildung nachzuholen sind sie nicht allein.
Was braucht es für den Abschluss?
Es ist ein mutiger Schritt, als erwachsene Person einen Berufsabschluss nachzuholen, denn Ihre 1. Ausbildung wird Ihnen einiges abverlangen. Personen, die es bereits geschafft haben, bringen viel Eigeninitiative, einen starken Willen und eine hohe Leistungsbereitschaft mit. Wer viel Zeit für die Ausbildung freimachen kann, ist weiter im Vorteil. Stellen Sie sich vor der Projektanmeldung deshalb folgende Fragen:
Eine Berufsbildung nachzuholen, bedeutet, Arbeit, Schule, Hobbies, Freunde und Familie unter einen Hut zu bringen. Das heisst, dass Sie während mehreren Jahren auf Vieles verzichten müssen. Fragen Sie sich, wie viel Zeit Sie z. B. für familiäre Verpflichtungen oder Kollegen benötigen und ob eine Ausbildung hier Platz hat.
Weil eine erste Ausbildung viel Zeit benötigt, ist es wichtig, dass Sie auf die Unterstützung Ihres Umfeldes zählen können. Besprechen Sie Ihre Pläne mit ihnen. Viele Menschen, die bereits eine Berufsbildung nachgeholt haben, berichten, dass sie die Unterstützung der Familie oder der Kollegen stark motiviert hat, die Ausbildung erfolgreich abzuschliessen.
Viele Erwachsene haben Mühe mit der Vorstellung, wieder die Schule zu besuchen. Prüfungsstress, Hausaufgaben oder die Angst es nicht zu schaffen, können Gründe dafür sein. In einem Vorkurs können sich die Teilnehmenden des Projekts optimal auf eine Berufslehre vorbereiten. Hier ermitteln sie fehlende Kompetenzen (Mathematik, Sprachen, IT-Kenntnisse, Lerntechnik usw.) und erhalten ein individuelles Lernprogramm.
Nicht alle Berufszweige haben Ausbildungsangebote für Erwachsene. Es ist gut möglich, dass Ihre Berufsschulklasse aus mehrheitlich jungen Menschen besteht. Fragen Sie sich, wie Sie die Vorstellung finden, die älteste Person in der Klasse zu sein. Was, wenn Sie eine Prüfung nicht schaffen oder mehr Mühe mit dem Schulstoff haben als die Jüngeren?
Währenddem Sie die erste Ausbildung nachholen kommt das Projekt für Ihre Lebenshaltungs- und Ausbildungskosten auf. Diese finanzielle Unterstützung orientiert sich jedoch an den Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe SKOS und ist knapp bemessen. Deshalb müssen Sie während Ihrer Ausbildungszeit mit finanziellen Einschränkungen rechnen.
Für viele Erwachsene, die eine erste Ausbildung nachholen, stellt die Kindsbetreuung ein grosses Hindernis dar. Das Projekt unterstützt die Projektteilnehmenden dabei, eine passende Lösung für die externe Kinderbetreuung zu finden und beteiligt sich an den Kosten. Trotzdem sollten Sie sich fragen, ob Sie als Elternteil genügend Zeit haben, eine Ausbildung zu absolvieren.
Zeitplan
Projektstart nächste Staffel
Online-Fragerunde Deutsch 18:00-19:00 Uhr
Online-Fragerunde für Sozialdienste 15:45-16:45 Uhr
Session de questions-réponses en ligne 17h00 à 18h00
Online-Fragerunde Deutsch 19:00-20:00 Uhr
Online-Fragerunde für Sozialdienste 16:00-17:00 Uhr
Session de questions-réponses en ligne 17h30 à 18h30
Online-Fragerunde Deutsch 17:00-18:00 Uhr
Online-Fragerunde Deutsch 18:00-19:00 Uhr
Online-Fragerunde Deutsch 17:30-18:30 Uhr
Anmeldung
BIZ-Beratungsgespräche mit Standortbestimmung
Bewerbungsfrist Projektteilnahme
Gruppenbewerbungsgespräche
Bekanntgabe der Teilnehmenden
Start Vorbereitungsjahr
Ausbildungsstart
Bisherige Projekte
Pilotprojekt
Das Pilotprojekt «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» startete im Frühling 2016. Aus den über 200 Bewerbungen konnten 34 Personen am Projekt teilnehmen. 16 Teilnehmende haben die Lehre abgeschlossen. 18 Personen sind aus unterschiedlichen Gründen aus dem Projekt ausgeschieden.
Die Mehrheit der Projektteilnehmenden absolvierte eine 3- bis 4-jährige Lehre. Wenige machten eine verkürzte Lehre und eine Person holte eine tertiäre Ausbildung nach. Rund die Hälfte der finanzierten Personen des Pilotprojekts waren Schweizer Staatsangehörige, die andere Hälfte verfügte über Aufenthaltsstatus C, B oder F. Knapp zwei Drittel der Teilnehmenden waren zwischen 30 und 40 Jahre alt, ein Drittel über 40 Jahre alt.
Die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern hat die ersten Phasen des Pilotprojekts in einem Bericht evaluiert.
Nachfolgeprojekt 2018
Das Interesse für das am 10. Januar 2018 ausgeschriebene Projekt «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» war enorm: In nur zwei Wochen registrierten sich 275 Personen. Dank der neuen Partnerschaft mit der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern (GSI) stieg die Teilnehmerzahl des Nachfolgeprojekts gegenüber dem Pilotprojekt auf 55 Personen. Diese sind je hälftig «Selbstversorger» und «unterstützte Personen», inklusive Personen mit Migrationshintergrund.
Im Nachfolgeprojekt 2018 sind 16 Schweizer Staatsangehörige, 19 Personen mit Niederlassungsbewilligung C, 18 mit Aufenthaltsbewilligung B und zwei Personen mit Aufenthaltsbewilligung F vertreten. Die im Schnitt etwas älteren Teilnehmenden als beim Pilotprojekt sind neu mehrheitlich weiblich: Zählte das Pilotprojekt 59% Männer, so sind im Nachfolgeprojekt die Frauen mit 55% in der Überzahl.
Insgesamt haben 28 Teilnehmende erfolgreich ihre Erstausbildung abgeschlossen. 27 Personen sind aus unterschiedlichen Gründen aus dem Projekt ausgeschieden.
Projekt 2020-2026
Im September 2020 startete die dritte Projektstaffel. Für den Informationsanlass haben sich 183 Personen angemeldet. Davon haben sich bis zur Anmeldefrist am 15. Oktober 2020 insgesamt 101 Personen um eine Teilnahme beworben. Nach einem umfassenden Bewerbungs- und Auswahlprozess erhielten 47 Personen die Möglichkeit, ihre Erstausbildung nachzuholen.
Die Mischung dieser Personen gleicht derjenigen des Pilot- und Nachfolgeprojekts und ist von den Jahrgängen, Herkünften und den Ausbildungswegen her sehr divers. 20 Personen sind aus unterschiedlichen Gründen aus dem Projekt ausgeschieden. 25 Teilnehmende haben ihre Ausbildung gestartet und 8 Personen haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen.
Projekt 2024-2029
Die Ausschreibung der vierten Projektstaffel erfolgte im Herbst 2023. Nach einem umfassenden Bewerbungs- und Auswahlprozess erhielten 28 Personen die Möglichkeit, ihre Erstausbildung nachzuholen.
Die Mischung der Teilnehmenden ist von den Herkünften und den Ausbildungswegen her sehr divers: Knapp ein Drittel der Teilnehmenden sind Schweizer Staatsangehörige, 29 % haben eine Aufenthaltsbewilligung C, 29 % eine Aufenthaltsbewilligung B und 11 % eine Aufenthaltsbewilligung F. Diese Personen interessieren sich für Ausbildungen in den Bereichen Gesundheit, Betreuung und Soziales, KV oder Informatik, Detailhandel, Logistik, Hauswirtschaft, im Gastgewerbe, in der Autobranche oder als Coiffeuse. Anders als in den vorherigen Durchführungen ist der Grossteil der Teilnehmenden (57 %) zwischen 30 und 40 Jahre alt und nur ein Drittel sind Männer. Auch verzeichnet diese Staffel weniger Anmeldungen aus dem französischsprachigen Teil des Kantons Bern